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weibliche D1-Jugend: Zwischen Regelwerk und Realität

| Handball

Regelkunde einfach erklärt: Heute die 1:5-Abwehr – und warum sie bei B-One nur auf dem Papier existierte

In der D-Jugend ist die 1:5-Abwehr nicht nur eine taktische Option – sie ist die vorgeschriebene Deckungsvariante. Das bedeutet: Eine Spielerin darf innerhalb der Neun-Meter-Linie agieren, während die anderen fünf außerhalb dieser Zone verteidigen. Ziel dieser Regel ist es, den spielerischen Weg zum Tor zu fördern, denn in dieser Altersklasse fehlt den meisten Spielerinnen noch die Kraft und Technik, um über eine kompakte 6:0-Abwehr hinweg zu werfen.

Die 1:5 soll also Räume schaffen, Kreativität ermöglichen und das Zusammenspiel stärken – nicht das Spiel durch Mauertaktik ersticken.

Im Spiel gegen Trudering hielt sich B-One allerdings nur selten an diese Vorgabe. Die fünf vorgezogenen Spielerinnen agierten oft zu tief – und die Abwehr wirkte mehr wie eine aggressive 3:3-Formation mit viel Körperkontakt und wenig Rücksicht auf die Regeln. Das Ziel, den spielerischen Weg zum Tor zu ermöglichen, wurde damit klar verfehlt.

Die TSV-Trudering-Mädels verschliefen die Anfangsphase komplett. B-One nutzte das gnadenlos aus und ging schnell mit mehreren Toren in Führung. Trudering kämpfte sich jedoch zurück und verkürzte den Rückstand auf zwei Tore – ein Hoffnungsschimmer.

Doch dann nahm B-One die Auszeit – und stellte auf besagte „Abwehrvariante“ um. Die Folge: eine teils chaotische, teils überharte Gangart, die den Truderinger Angriff zunehmend lähmte. Der Trainer der TSV-Mädels versuchte früh, auf die ausufernden Schritte und das Halten hinzuweisen – offenbar etwas zu laut. Die Quittung: eine frühe Gelbe Karte, die ihn in seiner Coaching-Rolle stark einschränkte.

Gegen die aggressive Spielweise der Gegnerinnen traute man sich nicht, konsequent gegenzuhalten. Im Angriff fehlte der Mut, die Lücken zu nutzen, und im Vergleich zum letzten Spiel vor zwei Wochen war die Durchschlagskraft deutlich geringer. Zwar war das angesichts der teils illegalen Abwehr verständlich – aber nicht entschuldbar.

Denn trotz eines 7-Tore-Rückstands zur Pause kämpften sich die Truderingerinnen stark zurück. Am Ende stand eine Niederlage mit vier Toren zu Buche. Und auch wenn man sich über die Gangart der Gegner und die Schiedsrichterleistung ärgern darf: Ausreden gibt es nicht.

Es wird immer Gegner geben, die sich nicht an Regeln halten. Es wird immer Schiedsrichter geben, die fünf Schritte übersehen. Aber zur Wahrheit gehört auch: In der Abwehr war man zu brav, im Angriff zu zögerlich.

Dass die Mädels es besser können, dürfen sie am 18.10. gegen die Handballerinnen aus Laim zeigen. Dann hoffentlich mit mehr Mut, mehr Konsequenz – und einer Abwehr, die nicht nur auf dem Papier funktioniert.