männliche C1-Jugend: Spannung bis zum letzten Wurf
Alles war angerichtet für ein mit Spannung erwartetes Spiel, als unsere mC am vergangenen Samstag Mittag den HC Erlangen zum letzten Heimspiel der Bayernliga Saison empfing. Vor einem auch Dank der zahlreichen Gästefans tollen Publikum, standen sich zwei hochmotivierte Mannschaften gegenüber. Die Gäste hatten ihrerseits die Chance den ersten von zwei „Matchbällen“ für die Meisterschaft zu nutzen, doch auch den Truderingern mangelte es nicht an Gründen, dieses Spiel unbedingt für sich entscheiden zu wollen.
Beide Mannschaften starteten mit guten Angriffen in die Partie - allerdings fanden die Würfe der Truderinger im Gegensatz zu denen des HCE zielsicher den Weg zwischen die Pfosten. Eine frühe 5:1 Führung war das Resultat. In der Folge blieb die Partie ausgeglichen, die Gäste konnten den Vorsprung zwar immer wieder verkürzen, doch die Truderinger bestraften nahezu jeden Fehler der Erlanger mit sicheren Gegenstößen und so betrug der Vorsprung auch nach einer knappen Viertelstunde unverändert 4 Tore (11:7). Jetzt leisteten sich die Truderinger aber auch vermehrte Unzulänglichkeiten, scheiterten wiederholt am gut aufgelegten Gästetorwart und wurden zunehmend für das unsaubere und oft zögerliche Zweikampfverhalten in der Abwehr bestraft. Und schon waren die Gäste wieder auf ein Tor dran. Aber anders als in manch anderem Spiel ließen sich die Truderinger absolut nicht verunsichern und schlugen erneut mit einigen tollen Aktionen aus dem Tempospiel zurück, auch wenn der letzte Torerfolg auf Seiten der Erlanger verbucht wurde, hatte man beim Pausenpfiff den Vorsprung von 4 Toren wiederhergestellt.
Eben jene Pause nutzte man um noch manch offenes Potenzial in der Abwehr durchzusprechen, doch alles in allem war der klare Auftrag, im Wesentlichen so weiterzumachen, denn den Angriff der Truderinger bekamen die Gäste in der ersten Halbzeit nicht in den Griff, was primär an der Qualität und dem Tempo der Truderinger lag. Ganz klar wollte man dem Bundesliganachwuchs aus Erlangen gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit die Hoffnung auf ein Comeback nehmen und den Vorsprung ausbauen.
Doch wenig überraschend stellte sich heraus, dass die Gäste die Halbzeit ihrerseits nicht mit Trübsaal blasen verbrachten und in der zweiten Halbzeit nochmal alles in die Waagschale werfen würden. So agierten die Franken sehr viel gradliniger und waren in den ersten Angriffen im zweiten Abschnitt nicht zu stoppen. Erstmals reagierten die Truderinger darauf mit Verunsicherung - die Körpersprache in der Abwehr war nicht mehr vorhanden, im Angriff fehlte häufig der Mut und kein Spieler der Heimischen traute sich noch den Abschluss zu suchen. Die Folgen waren auch schnell am Spielstand abzulesen - 15 Minuten vor dem Ende ging Erlangen beim 20:21 erstmals in Führung und die Truderinger griffen zum Timeout.
Daraufhin fing sich die Heimsieben wieder etwas, allerdings war die Partie nun deutlich hektischer und ein Einziges auf und ab. Beim 23:23 konnten die Truderinger wieder ausgleichen, einen 0:3 Lauf später war die Meisterschaft für die Gäste zum greifen Nahe. Aber wieder bewiesen die Truderinger Biss, gingen in der Abwehr jetzt sichtbar an ihre Genzen und erarbeiteten sich so ihrerseits 2 Minuten vor dem Ende den erneuten Ausgleich.
Die Anspannung war jetzt nicht mehr zu überbieten. 20 Sekunden vor dem Ende nahmen die Erlanger ihr Timeout - nach kurzem Überlegen war klar, dass man mit einer Manndeckung alles auf Sieg setzen würde. Den Plan, die Gäste abgedrängt über die linke Seite zum Abschluss kommen zu lassen, setzten die Truderinger zwar bestens um, doch ein schöner Heber fand über den Innenpfosten den Weg ins Tor und die Gäste machten sich schon zum finalen Jubel bereit. Aber die Truderinger schalteten sofort zur schnellen Mitte um und dann war es - auch wenn sich bei so einer tollen Teamleistung eigentlich nicht gehört, Einzelspieler herauszuheben - mit Yari dem Spieler des Spiels vergönnt, Sekunden vor dem Ende mit seinem fünften Tor in Folge noch einmal den Ausgleich zu erzielen. Der letzte Angriff der Erlanger wurde unterbrochen und der folgende direkte Freiwurf landetet im Block.
Damit war das Unentschieden perfekt, was sich gemessen an der zweiten Halbzeit mehr nach einem Sieg anfühlte. Hätte man die Qualität des Angriffs in der ersten Halbzeit durchgehend abgerufen, wäre zwar noch mehr möglich gewesen, aber am Ende war das Unentschieden gegen einen starken Gegner absolut Leistungsgerecht.
Somit wird die Bayerische Meisterschaft in einem abschließenden Spiel zwischen Ismaning und dem HC Erlangen entschieden. Für die Truderinger geht es beim letzten Saisonspiel kommende Woche in Coburg zwar tabellarisch nur noch theoretisch um etwas - aber die Jungs werden sicher nochmal alles geben, um ihren langjährigen Trainer Karsten Konrad, der die Mannschaft teils seit den Minis aufgebaut und begleitet hat, gebührend zu verabschieden.