männliche A-Jugend: verspielt wohl letzte Chance

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Naivität kostet Sieg

Die Meisterrunde zu erreichen, war eines der ausgegebenen Ziele und vom Potential her sicher machbar. Aber die spielerischen Möglichkeiten wurden auch diesmal nicht mit der erforderlichen Konsequenz und vor allem Cleverness durchgesetzt. Lichte Momente - z.B. drei blitzsaubere Treffer von Hannes und Paraden von Jonas - gaben Anlass zur Hoffnung, die fast postwendend durch allzu halbherzige Anspielversuche wieder zunichte gemacht wurden. Das funktioniert vielleicht im Training gegen eine 80%-Abwehr, aber eben nicht gegen eine aufmerksame, kampfstarke und clevere Defensive. „Einfach zuviel (brotlose) Kunst und zu wenig schnörkelloses Handwerk“, haderte Michael Franz, der sich allerdings auch selbstkritisch zeigt: „Üblicherweise gelingt es mir, eine taktisch und mental bärenstarke Abwehr zu entwickeln, aber die Jungs sind von Haus aus einfach zu brav und lassen dem Gegner zuviel Raum, gehen nicht hart genug, also handballmäßig, zur Sache. Das haben wir einfach nicht gut genug hinbekommen. Viele Jungs schauen ja gerne Bundesliga-Handball, da wäre zu wünschen, dass sie sich auch mal was abschauen!“

Und natürlich war die Torausbeute wiederum Ausschlag gebend: Da stand kein Andreas Wolff im gegnerischen Tor, noch nicht einmal ein Wölfchen. Und dennoch wurde der Keeper reihenweise aus nächster Distanz an- und warmgeschossen. In der ersten Hälfte zog Hannes mal durch, in der zweiten Lucas und auch Moritz. Linus mühte sich, aber es war einfach nicht zwingend genug. Positiv zu bemerken: Der ständige 4-Tore-Rückstand wurde in der stärksten Phase auf minus 1 verkürzt, das Spiel schien zu kippen, aber dann fehlte leider wieder die Ruhe und Kaltschnäuzigkeit. Jonas zeigte insgesamt einige starke Paraden, andere Torhüter scheinen aber eine schöpferische Pause zu brauchen.  

Jetzt gilt es, die Saison anständig zu Ende zu spielen, sich mit einem Heimsieg am nächsten Wochenende noch einmal zu bewähren. Und sicher ist es jetzt an der Zeit und angemessen, einige Konsequenzen zu ziehen. Zum einen sollten die Meisterschaftsambitionen der 1. Männermannschaft noch deutlicher als bisher unterstützt werden, zum anderen aber auch Einstellung und Leistung mehr belohnt werden als nur auf das Potential oder bisherige Verdienste zu schauen. 

Aufstellung:
Jonas, Lukas, Philipp; Hannes (3), Linus (3), Philip (2), Emil (1), Jan (3), Moritz (4), Aaron (1), Lucas (4), Davide (1), Elias (3), Olivier (1).  

Spielfilm:
0:3, 1:5, 4:6, 4:8, 9:10, 11:12, 11:16, 12:16 - 13:16, 15:18, 17:20, 18:23, 20:24, 23:24, 25:27, 25:29, 26:30.