Herren 1: Abnutzungkampf in Grafing 

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Mittlerweile ist man es zwar fast leid zu erwähnen, doch nach kurzem zwischenzeitlichem Verletzungstief mit “nur” 8 Ausfällen gegen Milbertshofen, fuhr man am vergangenen Samstag mit altbekannten Problemen nach Grafing. Mit zwei angeschlagenen Rückraumspielern, drei A-Jugendlichen, die unmittelbar zuvor ein Spiel in Ottobeuren bestritten, einem Außen für jede Seite und drei Kreisläufern, ging man in Sachen Feldspielern leider wieder in einer überschaubaren Konstellation in die Partie. 

Dennoch verlief der Start ins Spiel ausgeglichen. Beide Mannschaften brauchten besonders in der Abwehr, um sich aufeinander einzustellen. Den Truderingern gelang das etwas schneller und so setzte man sich nach Rund 10 Minuten erstmal auf 7:4 ab. Doch bereits hier war klar, dass in diesem Spiel nicht der Sport im Mittelpunkt stehen würde. Die beiden dominantesten Akteure des Spiels waren mit einer Pfeife bewaffnet und ließen auf beiden Seiten keine Gelegenheit aus, jeden Zweifelhaften Pfiff und jede fragwürdige Entscheidung zu treffen. Das trug leider unnötig dazu bei, dass die Emotionen in einem bis dato fairen Spiel frühzeitig hochkochten. Das traf spielerisch zunächst die Truderinger, die im Angriff zwar recht beständig waren, aber in der Abwehr einfach nicht in der Lage waren, besonders auf der linken Abwehrseite die Aktionen in die erste Lücke sauber zu verteidigen. So kam Grafing ran und konnte in der ersten von vielen doppelten Unterzahlen der Truderinger beim 10:10 erstmals wieder ausgleichen. Fortan wogte das Spiel hin und her, keiner Mannschaft gelang es bis zur Pause, sich mit mehr als einem Tor abzusetzen. Beim Stand von 17:16 aus Sicht der Gastgeber wurden die Seiten gewechselt. 

Die wohl spielentscheidende Szene ereignete sich dann kurz nach der Pause. Ein Foul im Gegenstoß vom bis dahin mit 6 Toren sehr starken Lukas Simbürger wurde mit einer roten Karte bedacht. Eine für sich vertretbare Entscheidung – allerdings nicht vor dem Hintergrund, dass zwei ebenso harte Fouls der Grafinger im Gegenstoß in der ersten Halbzeit nur mit 2 Minutenstrafen geahndet wurden. 

Die Grafinger stellten fortan ihre Abwehr um und nahmen den erst 17-jährigen Moritz Lässer mit einer Manndeckung aus dem Spiel. Obwohl man nach neuerlichen Zeitstrafen zwischenzeitlich mit 3 Toren in Rückstand lag, gaben sich die Truderinger in keinster Weise auf. Besonders Jan Leins, der nach langer Verletzung sein erstes Saisonspiel bestritt und mit 9 Toren gleich zeigte, auf welche Qualität man nicht nur in seiner Person schon lange verzichten muss, nahm das Spiel jetzt im Angriff in die Hand. 10 Minuten vor dem Schluss war man so auf einem Tor dran. Leider waren die Truderinger zu diesem Zeitpunkt dann einfach stehend K.O.. Fast alle Spieler auf dem Feld waren angeschlagen in die Partie gegangen oder hatten bereits ein Spiel in den Knochen. Unsere Herren gaben zwar weiter alles, doch weder Kopf noch Beine machten so wirklich mit, wodurch man sich noch einige Gegenstöße fing und sich am Ende mit 34:30 geschlagen geben musste. 

Den verbliebenen Herren kann man für ihr Auftreten nur ein großes Kompliment machen. Obwohl in dieser Saison zuverlässig alles schief geht, was nur schief gehen kann und man mit dem Rücken zur Wand in das Spiel gegen Grafing ging, war einerseits die Einstellung einwandfrei und andererseits selbst in dieser Konstellation, der Handballerische Fortschritt deutlich erkennbar. Weiter geht es am kommenden Samstag, wenn man um 18:00 Uhr den TSV Sauerlach empfängt.