Herren 1: Ende einer enttäuschenden Saison
Die Herren 1 des TSV Trudering haben am vergangenen Wochenende ihr letztes Saisonspiel in der Bezirksoberliga bestritten. Da bereits seit geraumer Zeit der Abstieg feststeht, sollte dies auch das letzte BOL-Spiel für zumindest ein Jahr sein. Die Truderinger Zuschauer erwiesen den Herren aber noch einmal zahlreich die Ehre und zeigten, dass zumindest die Tribüne auf jeden Fall absolutes BOL-Niveau besitzt. Dafür ein großes Dankeschön seitens der Mannschaft, für die Unterstützung vom Spielfeldrand über die gesamte Saison hinweg.
Bereits Anfang März war der Abstieg durch die Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten aus Vaterstetten und Laim quasi besiegelt. Vor allem Laim kämpfte zum Saisonende verbissen gegen den Abstieg und konnte damit den Abstand zu den Nichtabstiegsrängen aus Truderinger Sicht auf deutliche 12 Punkte ausbauen. Ironischerweise hat es für sie mit einem fast ausgeglichenen Punktestand von 21:23 trotzdem erstmal nicht für einen gesicherten Ligaverbleib gereicht, sondern die Laimer blicken nun gespannt auf die Relegation der Oberligen, wo die HT München II und der HSC Bad Neustadt im direkten Duell stehen. Je nach Ausgang der Relegation darf sich Laim über eine weitere Saison BOL freuen oder muss den bitteren Gang in die Bezirksliga mitantreten.
Die Endtabelle zeigt, wie ausgeglichen diese BOL dieses Jahr war. Exemplarisch konnte Laim als Aufsteiger in der Rückrunde 15 von 22 möglichen Punkten sammeln und zwischen Platz 4 und Platz 9 lagen am Ende gerade einmal 4 Punkte. Dass die Truderinger hier nicht mithalten konnten, lag vor allem an zwei Sachen: Gegen die direkte Konkurrenz aus der unteren Tabellenhälfte konnte man gerade einmal vier Pünktchen sammeln (genau so viele wie gegen die Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte). Und zum anderen spielten die Truderinger eine katastrophale Rückrunde. Zur Weihnachtspause stand man mit 8:12 Punkten noch gut da und hatte Anschluss zum Mittelfeld der Tabelle. Im Jahr 2025 gelang dann aber nur noch ein mickriger und äußerst glücklicher Punkt gegen Schlusslicht Rosenheim. Dadurch verloren die Truderinger immer mehr den Anschluss. Entscheidend waren dann vor allem die direkten Duelle gegen Vaterstetten und Laim zu Mitte der Rückrunde. In beiden Duellen waren die Truderinger per se nicht die schlechtere Mannschaft. Man scheiterte aber vor allem an sich selbst – eklatante Abschlussschwächen, zu viele technische Fehler und vor allem gravierendes fehlendes Selbstvertrauen, sobald die ersten Fehler auftraten. Den beiden Konkurrenten merkte man dagegen den unbedingten Willen an, diese Duelle zu gewinnen. Mentalität, Überzeugung, Gier, Körperlichkeit – hier war die Konkurrenz den Truderingern um Meilen überlegen. Diese fehlenden Eigenschaften zeigten sich vor allem in der Abwehr. Hätte man doch am Ende der Saison befreit aufspielen können – doch 42, 44, 34 und 40 Gegentore in den letzten Spielen zeigen, dass die Truderinger Defensive in dieser BOL-Saison einfach nicht konkurrenzfähig war.
Somit müssen die Herren nun in der kommenden Saison wieder in der Bezirksliga antreten. Die vorjährige Aufstiegssaison mit dem Wahnsinnsfinish gegen Bruckmühl am letzten Spieltag hat gezeigt, dass auch dies kein Zuckerschlecken wird. Die Truderinger werden aber an den angesprochenen Schwächen arbeiten und vor allem mental wieder an Stärke gewinnen. Zunächst verabschieden wir uns aber nun in eine kurze Pause um etwas Abstand vom Handball zu gewinnen und danach in der Vorbereitung wieder voll durchstarten zu können. Hoffentlich können wir uns in der kommenden Saison dann wieder von einer besseren Seite zeigen. Die Truderinger Handballfans hätten es auf jeden Fall verdient.