männliche C1-Jugend: außer Spesen nichts gewesen

| Handball

oder: Wie man lernt, Lehrgeld zu zahlen

Am Sonntagmorgen machte sich der Tross der männlichen C-Jugend auf den Weg nach Ismaning zum Spitzenspiel der Bayernliga Süd. Tabellenerster gegen Tabellenzweiter. Die Halle war zur Hälfte mit Truderinger Fans gefüllt und nach dem deutlichen Sieg zwei Tage zuvor vor fast ausverkauftem Haus gegen den Tabellenletzten HT München war man guter Dinge, die Punkte aus der Krautgemeinde entführen zu können.

Doch bereits vor Spielbeginn musste man krankheitsbedingt auf zwei Spieler verzichten und um nicht wie im Hinspiel einen Kräfteverschleiß hinnehmen zu müssen, war man gewillt, von Beginn an hellwach zu sein und die Ismaninger nicht weit in Führung gehen zu lassen. 
Leider begann das Spiel aus Truderinger Sicht mit Blick auf die letzten Spiele gegen die „Topteams“ nach bekanntem Muster - man stand weitestgehend neben sich, wirkte im Angriff wie in der Abwehr extrem zögerlich, aufgeregt und unsicher, was die Ismaninger ausgesprochen souverän bestraften. Nach 11 gespielten Minuten legten die Gastgeber so bereits mit 10:5 vor - doch endgültig begannen die Köpfe erst zu hängen, als sich zu allem Überfluss auch noch ein Truderinger bei einer äußert unglücklichen Aktion schwer verletzte, was den dritten Ausfall für dieses Spiel bedeutete und die Wechseloptionen auf eine beschränkte.

Doch wieder stimmte die Moral. Ob es nun an den Umstellungen in der Abwehr oder an der schweren Verletzung eines unserer Spieler lag (gute Besserung Antonio) - egal. Endlich wurde in der Abwehr gekämpft und im Angriff wurde aus der Bewegung und nicht aus dem Stand agiert. So konnte man den Rückstand bis zur Pause wieder auf ein Tor verkürzen. Die Ismaninger waren jetzt sichtlich verunsichert, was rückblickend wohl die beste Chance gewesen wäre, die Partie zu den eigenen Gunsten zu drehen. Leider konnte man die Überlegenheit in dieser Phase aufgrund von Fehlwürfen und sehr überhastetem Verhalten nach Ballgewinnen nicht auf die Anzeigetafel bringen.

Doch auch der Start in die zweite Halbzeit sollte dem in die erste in nichts nachstehen. Hinten war man immer einen Schritt langsamer als die Ismaninger und vorne erlaubte man sich extrem vermeidbare technische Fehler und bereitete den Ismaningern so den Weg für eine frühzeitige Vorentscheidung. Als man sich erstmals einem Siebentore Rückstand ausgesetzt sah, verabschiedete sich ein weiterer Spieler verletzungsbedingt und so befürchtete der eine oder andere schon, dass es ohne einen einzigen Auswechsler und einige Leistungsträger jetzt eine deutliche Niederlage geben könnte. Allerdings bewiesen die Truderinger wieder einmal eine Qualität, von der man in Zukunft hoffentlich seltener Gebrauch machen muss, gaben sich kein bisschen auf und kämpften sich sogar nochmal auf 4 Tore heran. Zum Schluss reichten die Kräfte aber nicht mehr, um das Spiel tatsächlich nochmal spannend zu gestalten und die Gastgeber schraubten den Vorsprung auf den Endtstand von 31:24 hoch.

Verdient musste man die Punkte in der fremden Halle liegen lassen, auch wenn die Niederlage am Ende etwas zu hoch ausfiel. 
Wichtig ist nun, dass alle kranken und verletzten Spieler schnell wieder ins Training einsteigen können. Die bevorstehende Pause hilft dabei sicher allen.

Und Trübsal blasen ist nicht angesagt. immerhin hat man sich neben Ismaning, Allach, Coburg, Rimpar und Erlangen für die Meisterrunde qualifiziert. Natürlich ist die Ausgangslage jetzt nicht die beste. Aber die Jungs haben es durch ihre konsequente Entwicklung in den letzten Jahren geschafft, sich unter den besten 6 Mannschaften in Bayern zu etablieren. Und das alles mit nur einem "Gastspieler" aus einem anderen Verein, der zudem in kürzester Zeit nicht nur sportlich sensationell ins Team integriert wurde. 
Kopf hoch Jungs. Lasst uns die etablierten Teams der Bayernliga ärgern und auf Großwildjagd gehen.