männliche B-Jugend: erreicht 3. Quali-Runde

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Rein gekämpft und frei gespielt!

Vorab: Alle vier Konkurrenz-Teams bestanden zu mindestens 50% aus Spielern des älteren Jahrgangs. Und: Fünf Minuten vor dem Anpfiff des Auftaktspiels gegen FFB signalisierte Abwehr-Chef Vincent, dass „es heute nicht geht“. Von daher war Improvisation angesagt und der frühe Rückstand gegen die gastgebenden Brucker kaum zu vermeiden. Doch Louis machte das im Abwehrzentrum immer besser und mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung wurde Tor um Tor aufgeholt und sogar plus 2 vorgelegt. Bei einer Spielzeit von nur 2x12 Minuten wäre es jetzt wichtig gewesen, diesen Vorsprung cleverer zu verteidigen; er wurde aber allzu leichtfertig verspielt und sogar der mögliche Sieg verschenkt: 11:13. Der Aufreger des Spiels war übrigens eine ganz offensichtlich regelwidrige Spagat-Sperre gegen Marius auf etwa 11 Meter vor dem Tor. Minuten lang musste das Team sogar um den weiteren Einsatz seines Kapitäns bangen.

Jedenfalls erhöhte diese Niederlage den Druck gegen die namhaften Herrschinger. Doch diesem hielten die Jungs überzeugend stand. Die Abwehr beherrschte den Gegner weitestgehend und mit teilweise prima Kombinationen sowie gedankenschnellen Anspielen wurde ein klarer 12:6-Sieg heraus gespielt. Doch die Freude währte nicht allzu lange, denn es wurde schnell klar, dass Niederraunau ein viel stärkerer Konkurrent um den zweiten Platz sein würde - von Bedeutung für die nun mögliche dritte Quali-Runde. Und hier standen zwei körperlich gewaltige Halbspieler gegenüber, gleichwohl geradezu optimal, um die Güte unserer 3:2:1-Deckung zu prüfen und zu beweisen. Und das gelang: Antonio hatte den groß gewachsenen Linkshänder ziemlich gut im Griff, aber auf der anderen Seite waren die Lücken noch zu groß. Mit einer Umstellung wurden die Reihen dichter gemacht und Lazar zog dem Gegner mit Glanzparaden den Zahn. Auch Nick und der über die Woche noch kranke Yari profitierten vom klugen Spielaufbau durch Marius; und Nikos kaum zu verteidigenden Durchbrüche führten zum recht souveränen und erleichternden 17:14. Und hier leistete auch Yannick wertvolle Beiträge in der Offensive wie Defensive, er ist aus Ost mittlerweile gut im Team angekommen - spielerisch, menschlich sowieso.

Zur allgemeinen Begeisterung mischte sich aber auch durchaus verständlicher Unmut, bei den Spielern mit bis dahin weniger Spielanteilen. Aber für leichtfertige Geschenke war auch gegen Stadeln kein Platz, denn es drohte bei einer durchaus möglichen Niederlage ein unangenehmer Dreier-Vergleich - möglicherweise mit einem höllischen Siebenmeterwerfen. Und darauf hatten die Trainer aus der Erinnerung an das letztjährigen Quali-Erlebnis mit der mA am selben Ort keine rechte Lust. Aber nun mussten Jan, Josef und Tim auf jeden Fall ran, denn neben Vincent signalisierten auch Louis und Yari leere Akkus, Antonio hatte einen schmerzhaften Schlag abbekommen. Nicht zuletzt brauchten auch die bis dahin stark aufspielenden Marius und Nick manche Pause. Und die Hoffnungen erfüllten sich! Nach einem etwas überraschenden 1:4-Rückstand spielten Josef und Tim nicht nur fehlerfrei auf, sondern standen auch in der Deckung absolut stabil. Das Spiel war zwar lange Zeit knapp, aber nie kam das Gefühl auf eine Niederlage auf. Besonders Jan zeigte jetzt mit erstklassigen Anspielen Selbstvertrauen und Überblick. Und wie über das gesamte Turnier war Lazar auch in diesem letztentscheidenden Match der wichtige Rückhalt. 13:9 und ein verdienter zweiter Platz lassen jetzt auf eine Gruppe hoffen, die in zwei Wochen zwei hoffentlich erfolgreiche Endspiele ermöglicht. 

Nicht zu vergessen: Ein Truderinger FanClub hatte sich auf den Weg ins Brucker Land gemacht, ganz sicher wirkte sich dessen lautstarke Unterstützung positiv auf die insgesamt überzeugende Team-Leistung aus. Danke!

Lazar; Antonio (6), Jan, Josef, Louis (4), Marius (14/2), Nick (8), Niko (7), Tim (1), Vincent, Yannick (1), Yari (11).