Herren 1: Am Ende fehlt ein bisschen Cleverness

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Spitzenspiel und Derby für die Herren 1 des TSV Trudering am vergangenen Wochenende! Mit der Drittvertretung des SV Anzing durften die Truderinger viele bekannte Gesichter und die sicherlich spielstärkste Mannschaft der Liga begrüßen. Zwar sind die Anzinger kein direkter Konkurrent um den Aufstieg (da die Zweitvertretung eine Liga höher spielt), wohl aber um den ersten Tabellenplatz. Klar war auch, dass die Anzinger, bei denen auch Spieler mit jahrelanger Bayernliga-Erfahrung mitspielen, gegen Trudering 100% geben würden und deren Motivation wohl einen Ticken größer sein dürfte als in anderen Ligaspielen. Die zahlreichen Zuschauer auf der sehr gut gefüllten Tribüne durften also ein spannendes Duell erwarten.  

Der Start der Partie ging an die Gäste aus Anzing, die zu Beginn insbesondere ihren Kreisläufer gut in Szene setzen konnten. Die Truderinger brauchten etwas, um in die Partie zukommen, konnten aber beim 4:4 nach 10 Minuten wieder ausgleichen. Es entwickelte sich ein intensives und ansehnliches Duell auf Augenhöhe. Beide Abwehrreihen spielten sehr körperbetont, auch wenn die Truderinger im gesamten Verlauf der ersten Hälfte Probleme bei der Absprache zum Kreisläufer zeigten. Dafür bügelte Torhüter Ferdinand Franz den ein oder anderen Fehler seiner Vorderleute aus und vereitelte einige Großchancen. Auch im Angriff fanden die Truderinger diesmal nicht den Weg ins sonst so erfolgreiche Tempospiel. Vielmehr mussten sich beide Mannschaften ihre Tore hart aus dem Positionsspiel erkämpfen. Anzing konnte so im weiteren Verlauf der ersten Hälfte ein bis zwei Tore vorlegen, die Truderinger blieben aber weiter dran. In den letzten Minuten der ersten Hälfte packte dann die Abwehr nochmal beherzter zu und wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff konnte Youngstar Moritz Lässer die erste Truderinger Führung (13:12) erzielen.  

Die Truderinger wollten dieses Momentum unbedingt mitnehmen und in der zweiten Hälfte als Mannschaft geschlossen den Sieg erkämpfen. Zu Beginn der zweiten dreißig Minuten versuchten die Truderinger in der Abwehr die rechte Abwehrseite zu verdichten, um die Wirkungskreise der ehemaligen Bayernliga-Recken einzudämmen, mussten dafür aber drei Tore über den Rechtsaußen schlucken. Da die Anzinger dann auch noch weitere kleine Fehler der Truderinger eiskalt ausnutzen, drehte sich die Partie schnell auf 15:18 für die Gäste (36.). Diesem Rückstand von zwei bis vier Toren sollten die Truderinger dann dem gesamten restlichen Spiel hinterherlaufen. Zwar kämpfte die Heimsieben aufopferungsvoll, aber es gelang nie, den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Immer wenn die Truderinger fast dran waren, leistete man sich kleine aber entscheidende Fehler und Anzing zog wieder etwas davon. Über die Spielstände 17:21 (40.), 20:22 (46.), 22:26 (50.), 25:27 (54.) gelang den Gästen so am Ende ein 27:31-Sieg.  

Am Ende waren es eine Vielzahl an Kleinigkeiten die an diesem Abend den Unterschied machten. In einem intensiven und hochklassigen Spiel verwarfen die Truderinger die eine freie Chance zu viel, machten den einen technischen Fehler mehr und leisteten sich die eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr mehr. Am Ende fehlte auch in der entscheidenden Phase ein Ticken Cleverness, Abgebrühtheit und Eingespieltheit – Eigenschaften, die die Gäste (noch) voraus hatten. Trotz diesem Rückschlag haben die Truderinger aber weiterhin die besten Karten im Aufstiegsrennen, lediglich der Vorsprung auf das dichte Verfolgerfeld ist etwas zusammengeschmolzen. Die Liga bleibt also weiterhin spannend und offen und die Truderinger müssen die Niederlage schnell aus den Gedanken streichen und sich motiviert und fokussiert auf die nächsten Aufgaben vorbereiten. Bereits nächstes Wochenende steht die längste Auswärtsfahrt der Saison an. In Freilassing wollen die Truderinger wieder in die Erfolgsspur zurückfinden, um den Saisonendspurt erfolgreich abzuschließen. Anpfiff ist am Samstag, 02.03. um 18:00 Uhr im Badylon in Freilassing.